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Kanton Solothurn, GIS-Analyse ÖV-Erschliessungsgüte

Kanton Solothurn, GIS-Analyse ÖV-Erschliessungsgüte

ÖV-Erschliessungsgüte, GIS-Analyse im Kanton Solothurn
ÖV-Erschliessungsgüte, GIS-Analyse im Kanton Solothurn
Haltestelle Solothurn Hauptbahnhof, öffentlicher Verkehr
Haltestelle Solothurn Hauptbahnhof, öffentlicher Verkehr
ÖV-Erschliessungsgüte, GIS-Analyse im Kanton Solothurn
ÖV-Erschliessungsgüte, GIS-Analyse im Kanton Solothurn
Haltestelle Solothurn Hauptbahnhof
Haltestelle Solothurn Hauptbahnhof

Abstimmung der Siedlungsentwicklung auf den öV

Ein Anliegen der kantonalen Richtplanung ist die vermehrte Abstimmung der Siedlungsentwicklung auf das öV-Angebot. Ziel war die Entwicklung eines Planungsinstruments, anwendbar auf das gesamte Kantonsgebiet, in Form eines nachführbaren GIS-Layers "öV-Erschliessungsgüte". Die Güteklassensystematik soll als Grundlage für raumplanerische Fragen und zur Weiterentwicklung des öV-Angebotes dienen.

Grundlage

Normative Grundlage ist die VSS-Norm SN 640 290, die mittlerweile ausser Kraft gesetzt ist. Grundlagendaten wurden dem öV-Kostenverteilmodell Kanton Solothurn (OevKov) entnommen. Die Modellentwicklung sowie die Resultatdarstellung erfolgten auf der Basis der öV-Angebotsdaten 2010.
Bei der Ermittlung der Haltestellenkategorie wurde zwischen der Art der öffentlichen Verkehrsmittel unterschieden und die Verkehrsmittelarten für die Ermittlung des durchschnittlichen Kursintervalls zu zwei Gruppen zusammengefasst. Als massgebendes Kursintervall galt der durchschnittliche Abstand zwischen den Ankünften bzw. Abfahrten (pro Linie jeweils in der Hauptlastrichtung) aller Verkehrsmittel der gleichen Gruppe zwischen 6:00 und 20:00 Uhr, Montag bis Freitag. Mit Hilfe des Kursintervalls wurde die Haltestellenkategorie bestimmt und ausgehend davon Erschliessungsgüteklassen in Abhängigkeit der Erreichbarkeit der jeweiligen Haltestelle definiert.
Zahlreiche Haltestellen werden von mehr als einer Linie bedient, weshalb Kriterien definiert wurden, mit deren Hilfe Linienüberlagerungen bei Haltestellen, d.h. eine Kumulation von Abfahrten mehrerer Linien, vorgenommen wurden. Dies führte bei einigen Haltestellen zu einer Aufwertung des Kursintervalls.

Schlussfolgerungen

Die entwickelte Methodik erlaubt es, die Güteklassen von etwas mehr als 80% der Haltestellen im Kanton Solothurn auf relativ einfache und automatisierte Weise zu ermitteln. Bei knapp 20% der Haltestellen muss jeweils einzelfallweise entschieden werden, ob eine Kumulation einzelner Linien zur Bestimmung der Güteklasse sinnvoll und zweckmässig ist.
Die Erweiterung und Verfeinerung der Norm an die Gegebenheiten des Kantons Solothurn ist sinnvoll, weil dadurch eine Grundlage besteht, welche die öV-Erschliessungsgüte für das gesamte Kantonsgebiet adäquat darstellt. Dadurch wird zum einen das gesetzliche Grundangebot abgebildet und zum anderen eine differenziertere Betrachtung möglich. Das "Solothurner System" ist weitgehend kompatibel mit der VSS-Systematik, d.h. die Güteklassen sind vergleichbar.
Mit dem GIS-Layer "öV-Güteklassen" liegt zudem ein wichtiges Monitoring-Instrument für die Raumplanung vor. Das zentrale Anliegen der vermehrten Abstimmung von Siedlungsentwicklung und öV-Angebot kann damit auf Richt- und Nutzungsplanebene konsequenter und systematischer verfolgt werden.