Planerteam
Graf Stampfli Jenni Architekten AG, Solothurn
Enerconorm Energie-und Gebäudetechnik
WAM Planer und Ingenieure AG, Bern
Ausgangslage
Das Bürgerhaus (Städtli 21) ist Teil der Hauszeile an der südlichen Stadtmauer. Das Haus wird seit 1540 in verschiedenen historischen Dokumenten erwähnt. Die Häuser Städtli 17 und 19 sind ebenfalls Teil der südlichen Häuserzeile. Über die Geschichte und Datierung der beiden Liegenschaften fehlen Pläne und Dokumente.
Nutzungskonzept
Das Nutzungs- und Erneuerungskonzept wurde in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege Kanton Bern entwickelt. Das Nutzungskonzept nimmt Rücksicht auf die historische Entwicklung und respektiert die bestehende Bausubstanz. Im Nutzungskonzept werden neun offen gestaltete Wohnungen von 2.5 bis 5.5 Zimmer vorgeschlagen. Alle Wohnungen haben eine Nord-Süd Anordnung, die von der Gasse her bis zum Garten reichen, mit einem bestehendem Laubengang, einem Balkon oder einer Terrasse auf der Südseite. In dieser Form nimmt das Nutzungskonzept Rücksicht auf die Gebäude- und Raumstruktur des Bestandes, die drei Häuser bleiben in ihrer Struktur erkennbar.
Tragstruktur
Die bestehende
Tragstruktur soll erhalten bleiben. Die nötigen Anpassungen resp.
Verstärkungen sind unter Berücksichtigung der Vorgaben der
Denkmalpflege möglichst «additiv» auszuführen. Mögliche
Verstärkungsmassnahmen für die bestehenden Holzbalkendecken sind
u. a.:
- Beplankung der
bestehenden Balken mit 3-Schichtholzplatten
-
Seitliche Aufdoppelung der bestehenden Balken.
- Einbau von
Holkastenelementen zwischen den bestehenden Balken
Auch die bestehenden Tragwände (Mauerwerk- und Holzkonstruktionen) müssen teilweise verstärkt oder ergänzt werden. Die nötigen Verstärkungsmassnahmen werden im Einzelfall beurteilt und festgelegt. Neue Tragwände werden grundsätzlich in Mauerwerk ausgeführt. Einzig der neue Treppenhauskern der Gebäuden 17 und 19 ist im Zusammenhang mit der horizontalen Stabilisierung Erdbebenertüchtigung) in Ortbeton vorgesehen.
Die bestehenden Dachstühle der Gebäude Städtli 21 (Bürgerhaus), 19 und 17 wurden über verschiedene Umbauetappen hinweg immer wieder angepasst und teilweise nur ungenügend ergänzt. Während der Zustand der Sparrenlagen grösstenteils noch den Anforderungen an die Tragsicherheit genügt, sind bei den Dachstühlen sowohl in der horizontalen wie auch in der vertikalen Lastabtragung deutliche Mängel vorhanden. Das Ziel der nötigen Verstärkungsmassnahmen an den Dachstühlen ist, das ursprüngliche Tragwerkskonzept soweit wie möglich wieder zu rekonstruieren. Dabei soll die bestehende Grundstruktur wiederum möglichst additiv verstärkt werden.
Aufgaben
WAM begleitet den Umbau der Gebäude Städtli 21 (Bürgerhaus) 19 und 17 als Tragwerksplaner (Spriessung, Abbruch, Verstärkungen und Ergänzungen). Die Bauausführung erfordert eine intensive Baubegleitung. Die Bauteile sind dabei im Einzelfall zu beurteilen (Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit) und die allenfalls nötigen Verstärkungsmassnahmen situativ zu bestimmen.