Ausgangslage und Ziele der Generalsanierung
Der Südtrakt des Hauptbahnhofs Zürich (HBZ) – situiert zwischen Wannerhalle und Bahnhofplatz – wurde von Jakob Friedrich Wanner im Stil der Neorenaissance als Hauptaufnahmegebäude 1871 fertiggestellt. Das historische Kernstück des HBZ steht unter Denkmalschutz.
Die Gebäudestruktur des Südtrakts wurde aufgrund zahlreicher Nutzungsänderungen im Lauf der Zeit stark verunklärt. Der generelle Zustand, die Gebäudetechnik und die Erfüllung gesetzlicher Auflagen erforderten eine Generalsanierung.
Aebi & Vincent Architekten SIA AG gewannen zusammen mit WAM Planer und Ingenieure AG als Tragwerksplaner den 2009 von der SBB ausgelobten Studienauftrag zur Erhaltung und Erneuerung der historischen Bausubstanz.
Bauphasen
1. Etappe (2013–14):
Im Zusammenhang mit der Eröffnung der Durchmesserlinie und dem neuen Zugang auf der Südtrakt-Westseite, wurde der Westrisalit saniert und der neue Glaskubus zur Querhalle erstellt.
2. Etappe (2018–24):
Der restliche Südtrakt wurde unterkellert, umgebaut, saniert, restauriert sowie mit einer Aufstockung erweitert.
Und so präsentiert sich der Südtrakt heute
Die Wiederherstellung der ursprünglichen Raumstrukturen im Erdgeschoss und die Klärung des Erschliessungssystems erhöhen die räumliche Grosszügigkeit und die Durchlässigkeit.
Die Vorhalle entlang der Wannerhalle ist wieder über die gesamte Gebäudelänge geöffnet, die ursprünglichen Verbindungspassagen zwischen Bahnhofplatz und Haupthalle sind wieder da. Nachträglich eingebaute Zwischendecken wurden entfernt.
Die zwischenzeitlich verbauten Lichthöfe sind wieder mit neuen Glasoberlichtern versehen und sorgen für Transparenz und Offenheit des Südtrakts. Der pavillonartige Neubau schliesst den mit einer Stahl-Glas-Konstruktion überdachten Posthof zur Querhalle hin ab und öffnet sich zum Gleisfeld.
All diese Massnahmen führen insgesamt zu einer offenen Durchwegung und bürgen für die angestrebte, zukunftsorientierte Nutzung.
Die Arbeiten wurden in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege geplant und ausgeführt. Grundlage für die Projektierung waren Zeitzeugnisse und Bestandsdokumente sowie Sondagen an den historischen Oberflächen und Konstruktionen.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Sanierung betrug rund 175 Mio. CHF und wurde vollständig von SBB AG Immobilien finanziert.